Jesus, der uns den Heiligen Geist gesandt hat

Sendung des Heiligen Geistes (Drittes glorreiches Geheimnis)
Sendung des Heiligen Geistes (Drittes glorreiches Geheimnis)

 

Der uns den Heiligen Geist gesandt hat

 

Maria erhielt bereits den Geist, dem sie hier mit den Jüngern entgegenschaut, in seiner Fülle, damit sie zum Urbild der Kirche werden konnte. Hier, am Pfingsttag erhält jedes einzelne Glied der Kirche den pfingstlichen Geist je nach seinem Anteil. Keiner der Apostel, kein Christ erhält diesen Geist für sich privat, sondern immer auf die Kirche hin. Maria inmitten der Jüngerschar will nur die Magd sein, die alles tut, was ihr Herr zu tun aufgibt. Aber eben dieses "zu allem bereit" hebt sie hervor aus der Schar der Heiligen und aller Christen. Als das vollkommenste Gefäß des Heiligen Geistes ist sie gelobt und gepriesen, geliebt und verehrt unter allen Frauen, und der Geist formt aus ihr die Königin aller Heiligen.

 

Apostelgeschichte 2,1-14; 16-17; 36-41: Das Pfingstfest war gekommen, und alle waren an einem Ort beisammen. Plötzlich erhob sich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein Sturmwind dahinführe, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten und sich auf jeden einzelnen von ihnen niederließen. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen in fremden Sprachen zu reden, wie ihnen der Geist zu reden eingab.

In Jerusalem wohnten Juden, gottesfürchtige Männer aus allen Völkern, die unter dem Himmel wohnen. Als sich nun dieses Brausen erhob, lief die Menge zusammen und wurde bestürzt, denn jeder hörte sie in seiner Muttersprache reden. Voll Staunen und Verwunderung sagten sie: "Sind nicht alle, die da reden, Galiläer? Wie kommt es, dass sie ein jeder von uns in seiner Muttersprache hört? Wir Parther, Meder, Elamiter, wir Bewohner von Mesopotamien, von Judäa, Kappadozien, Pontus, Asien, Phrygien, Pamphylien, Ägypten, von den Landstrichen Libyens gegen Cyrene hin, wir Pilger aus Rom, Juden und Proselyten, wir Kreter und Araber: wir hören sie in unseren Sprachen die Großtaten Gottes verkünden." Alle staunten, standen ratlos da und sagten zueinander: "Was soll dies bedeuten?" Andere dagegen spotteten und sagten: "Sie sind voll süßen Weines."

Da trat Petrus mit den Elfen vor, erhob seine Stimme und sprach zu ihnen: "Es erfüllt sich hier was durch den Propheten Joel verkündet worden ist:

In den letzten Tagen wird es geschehen, spricht Gott: Da will ich von meinem Geist ausgießen über alles Fleisch, dass eure Söhne und eure Töchter weissagen.

So erkenne denn das ganze Haus Israel mit Sicherheit: Eben diesen Jesus, den ihr ans Kreuz geschlagen habt, hat Gott zum Herrn und Messias gemacht."

Als sie das hörten durchschnitt es ihr Herz, und sie fragten Petrus und die anderen Apostel: "Brüder, was sollen wir tun?"

Petrus sprach zu ihnen: "Bekehrt euch, und ein jeder von euch lasse sich im Namen Jesu Christi taufen, dann werdet ihr Vergebung eurer Sünden und die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. Denn euch und euren Kindern gilt die Verheißung, aber auch allen Fernstehenden, soviel ihrer der Herr, unser Gott, berufen wird." Noch mit vielen anderen Worten beschwor und ermahnte er sie: "Lasst euch aus diesem verderbten Geschlecht erretten."

Die nun sein Wort annahmen, wurden getauft. Es kamen an jenem Tag gegen dreitausend Seelen hinzu.

 

Zehn Sätzchen, von denen jeweils eins vor jedem Ave gelesen werden kann:

 

1. Von der Himmelfahrt Jesu aus gehen die Mutter Gottes, die Apostel, Jünger und Frauen in den Abendmahlssaal. Sie beten um den Heiligen Geist. Siehe da, welch schönes Bild der Kirche!

 

2. Obschon von Christus gegründet, ist die Kirche noch tot und unwirksam. Es fehlt ihr das Leben, die Seele, die Firmung zum Kampf. Darum betet die junge Kirche so inständig um den Heiligen Geist. Darum muss auch ich zu ihm rufen. Ohne ihn kann nichts Gutes gedeihen. Ohne ihn ist alles tot.

 

3. Um 9 Uhr am Pfingstsonntag kommt der Heilige Geist, sichtbar für ganz Jerusalem, über die Kirche herab. Die Seinen werden wie umgewandelt und mit göttlichem Odem durchlebt.

 

4. Im Sturmwind kommt der Heilige Geist. Er will alles Alte und Unheilige wie Staub aus den Herzen jagen. So nimm, o Heiliger Geist, alles Sündhafte und Schwache auch aus meinem Herzen.

 

5. Mit den Zungen wird angedeutet, dass die Jünger mit Erkenntnis, mit Weisheit und mit der Sprachengabe vom Himmel ausgestattet wurden. Zu allen Völkern sollen sie gehen und alle in dem einen Reich Christi vereinigen. In der Weisheit des Heiligen Geistes nur spricht die Kirche. Darum will ich immer auf sie hören.

 

6. In Feuerflammen kommt der Heilige Geist. Er entzündet in den Herzen das Feuer der göttlichen Liebe und unauslöschlicher Begeisterung bis zum Tod. O Heiliger Geist, komm auch in mein laues Herz. Entzünde darin das Feuer der göttlichen Liebe.

 

7. Die Kirche lebt. Sie spricht durch Petrus. Der Fischer Petrus macht den ersten Fischfang. Dreitausend Männer legen durch ihren Beitritt zur Kirche Zeugnis ab für Christus, der unter ihnen gelebt hat, der vor ihnen gestorben und auferstanden ist.

 

8. Der Heilige Geist bleibt bis ans Ende der Welt in der Kirche als ihr göttliches Leben. Er bleibt beim unfehlbaren Lehramt. Er bleibt bei den Hirten und bei der Herde. Das ist meine Freude als Kind der heiligen Kirche.

 

9. Der Heilige Geist spendet alle Gnaden, alle seine sieben Gnaden. Darum will ich oft zum Heiligen Geist beten für mich und alle Menschen.

 

10. Ich will ein beständiger Verehrer des Heiligen Geistes und ein treues Glied der von ihm beseelten heiligen katholischen Kirche sein.