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Erwägung

 

Jesus Christus wollte, dass der Bräutigam seiner heiligen Mutter, dem er im Laufe seines zeitlichen Lebens untertan sein sollte, und den die Menschen als seinen Vater ansehen würden, ein Nachkomme der Könige von Juda ist, um die Prophezeiung der Heiligen Schrift zu erfüllen. Aber, wie er auf dieser Welt ein armes und demütiges Leben führen musste, so wollte er auch, dass er zu gleicher Zeit aller Vorzüge der Hoheit beraubt, und durch die Not so weit gebracht sei, dass er im Schweiße seines Angesichts sein Brot zu verdienen hätte. So arm nun Joseph an den Gütern des Glückes war, so reich war er an Tugenden. Welch großes Vermögen muss er nicht bei Gott wegen dieses einzigen Titels hinterlegt haben, und was wird er nicht von dem erhalten können, der ihm allezeit untertan gewesen war? So sollen sich denn alle angelegen sein lassen, zum heiligen Joseph ihre Zuflucht zu nehmen, indem alle Ursache haben, seine Hilfe zu erbitten. Die Angesehenen werden da eine königliche Herkunft finden, die Jungfrauen die Lilien der Jungfrauschaft, die Armen ein Vorbild der Geduld, die Sterbenden einen mächtigen Beschützer, und alle einen getreuen Führer, einen zärtlichen Vater, einen für ihr Anliegen wohlgeneigten Patron; wie denn die Andacht zum heiligen Joseph von dem frommen Gerson, der heiligen Theresia von Avila und dem heiligen Franziskus von Sales sehr nachdrücklich anbefohlen wird.

 

Aus dem Leben des heiligen Joseph erkennst du das Schicksal der Gerechten auf Erden!

 

Gebet

 

O Herr, der Du den heiligen Joseph erwählt hast, dich unter seine Leitung zu begeben, und uns damit gezeigt hast, dass wir Dir hierin sicher nachfolgen können, verleihe, dass wir unser Seelenheil, um das wir durch ihn und in seinem Namen Dich bitten, durch Deine kräftige Gnade erlangen mögen. Amen. 

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Erwägung

 

1. Der heilige Isidor ist zur großen Vollkommenheit gekommen, ohne sich guter Bücher bedienen zu können; mithin sind solche zur Heiligkeit nicht unumgänglich notwendig; wie denn der heilige Irenäus von ganzen Völkerschaften redet, die an Jesus Christus glaubten, und die schönsten Beispiele der Tugend hervorbrachten, ohne etwas von Tinte und Papier zu wissen. Es gab auch heilige Einsiedler, die kein anderes Alphabet hatten, als jenes der Demut und Liebe; das wohl einfältigen und frommen Christen zum Trost sein kann. 

 

2. Unterlasse nie etwas wegen der Menge der Arbeiten, oder aus Furcht, geschmäht zu werden, am schuldigen Gottesdienst und anderen Pflichten gegenüber Gott. Es gibt Leute, die viel arbeiten und wenig Vorteil davon haben; während indessen andere, ohne so vieles Abmühen, besser zu recht kommen. Was ist die Ursache? Jene ziehen nämlich durch das Gebet den Segen Gottes über ihre Arbeiten.

 

3. Wer viel und schwer zu arbeiten hat, kann leicht heilig werden; kein Stand ist unschuldiger und vor großen Versuchungen mehr geschützt. Sei mit diesem Stand zufrieden, nimm alle Beschwernisse im Geist der Buße auf dich, enthalte dich vom ausschweifenden Leben, von garstigen Reden und Gesängen, fliehe die Missgunst und alle Betrügereien, sei getreu in deinen Arbeiten, liebe das Gebet und habe Gott vor Augen.

 

Gebet

 

Du hast uns, o Herr, die Heiligkeit Deines treuen Dieners Isidor auf eine so augenscheinliche Weise angedeutet, damit wir erkennen, wie leicht es ist, heilig zu werden. Verleihe, dass wir durch sein Beispiel unterrichtet, in unserem Stand Dir getreulich dienen. Durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen. 

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Erwägung

 

1) Man soll wohl besorgt sein, die Kinder frühzeitig zur Frömmigkeit anzuleiten. Man übersieht öfter ihre Fehler, weil sie, wie man zu sagen pflegt, dieselben mit zunehmenden Jahren bessern würden. Allein die Erfahrung lehrt, dass die Fehler mit den Jahren zunehmen, und aus fehlerhaften Kindern boshafte Jünglinge werden.

 

2) Kann man es mit dem Christentum, ja mit den menschlichen Gesetzen vereinigen, dass Leute, die Einkommen und Reichtum haben, Arme und Kranke in ihrem Elend schmachten sehen, und doch ihnen keine Hilfe leisten? Heißt dies andern das tun, was man wollte, das von andern uns selbst getan werde? 

 

3) Gehen dir die Übel der Kirche, die Verderbnisse der Sitten, der Verfall der Religion auch, wie dem heiligen Kajetan, zu Herzen? Weinst du über den Verlust so vieler Irr- und Ungläubiger, so vieler Sünder, die armselig zugrunde gehen?

 

Gebet

 

Verschaffe, o Herr, durch Deine mächtige Gnade, dass Dein Name, wie wir täglich beten, geheiligt, und Dein heiliger Wille von allen Menschen erfüllt werde. Gib, dass wir mit dem königlichen Propheten vor Schmerzen betrübt werden, weil die Sünder Dein Gesetz so frech übertreten. Durch Christus, unsern Herrn. Amen.

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Erwägung

 

Man sieht im Leben des heiligen Karl, wie man, was in der Welt groß geschätzt wird, christlich gebrauchen soll. Er war von einem vornehmen Haus, dabei von einer tiefen Demut. Er hatte vortreffliche Talente, und wendete sie zum Dienst seines Gottes an. Er vereinigte in seiner Person die glänzendsten Kirchenwürden, und war nur bedacht, alle Pflichten derselben auf's genaueste zu erfüllen. Er lebte in Mitte aller Hoheiten wie der eifrigste und strengste Einsiedler in einer schrecklichen Einöde, unter beständigem Gebet, sehr vielem Fasten, unglaublichen Strengheiten, unerschöpflicher Liebe und unzähligen Arbeiten für die Ehre Gottes. Diese Art zu leben, machte ihn groß vor den Augen der Menschen, und in den Augen Gottes sehr wohlgefällig, dass er in diesen letzten Zeiten gleich einem Wunder in der Ordnung der Gnade glänzte. 

 

Gebet

 

Herr Jesus Christus, der Du den heiligen Karl Borromäus auch i den Augen der Menschen ausnehmend verherrlicht hast, verleihe uns durch seine Fürbitte, dass wir in dieser Welt nach keiner anderen Hoheit als nach Tugend und Heiligkeit uns sehnen. Amen.

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Erwägung

 

1) Christliche Jungfrauen, die ihr euch verpflichtet habt, Jesus Christus allein zu dienen und zu gefallen, ruft heute die heilige Katharina als eure Patronin und euer Vorbild um ihre Fürbitte an; bei diesem Triumph des Glaubens und der Jungfrauschaft erneuert euern Eifer; ihr habt fast gleiche Gefahren, fast gleiche Feinde, und eben dieselben Hoffnungen; die Welt, wie der Tyrann Maximinus mit seinen angeblichen Philosophen, bestrebt sich, euch zu überwinden, und bietet euch ihre Freundschaft mit einigen Jahren der Lustbarkeiten an; Jesus Christus, euer Gott und Bräutigam, ladet euch zu seiner Liebe und seinem ewigen Reich ein: könnt ihr lange zögern, euch zu entschließen? Ist aber der Entschluss gefasst, so enthaltet euch wie eure Patronin von weltlichen Zusammenkünften und Lustbarkeiten, enthaltet euch vom stolzen Aufputz und von gefährlichen Schriften, bleibt in Zurückgezogenheit, in den Übungen des Gebetes, der Betrachtung heilsamer Wahrheiten und gottseliger Lesungen; durch Unschuld, Eingezogenheit, Demut, Bußwerke und eifrige Liebe zu Jesus Christus werdet ihr einmal zu der Gesellschaft der heiligen Katharina gelangen, und dem unbefleckten Lamm ewig nachfolgen können.

 

2) Was euch, mit dem Weltgeist eingenommene, törichte und von Jesus Christus verworfene Jungfrauen angeht, so kann euch die Andacht zur heiligen Katharina wenig Trost bringen; ihr zwingt sie, mit dem ihrem Beispiel ganz ungleichen Betragen, euch bei Jesus Christus anzuklagen. Sie hat nur achtzehn Jahre gelebt, und war in diesem Alter so weit in der standhaften Liebe Jesu Christi gekommen, dass sie gegen alle Gewalt der Hölle und der Welt obsiegt; sie war in diesem Alter mit dem Geist Jesu Christi so erfüllt, dass sie die verstocktesten Heiden zum Glauben bekehrte. Wie viele habt ihr Gott gewonnen? Vielleicht habt ihr eher durch eure wenig züchtigen Gebärden, nur ganz eitlen und unanständigen Reden, durch euren ziemlich heidnischen Putz, mehrere von Gott und seiner Liebe abgezogen? Ruft denn vor allem die Fürbitte der heiligen Katharina an, damit ihr derselben gleich werden möget.

 

Gebet

 

O Herr, der Du die heilige Katharina zur Besiegerin über die heidnische Weltweisheit und Grausamkeit gemacht hast, verleihe durch ihre Fürbitte, dass wir die schädlichen Anreizungen der Welt und ihres Anhangs allezeit verachten und vermeiden mögen. Amen.

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Erwägung

 

 

Entsagen wir allem, woran unser Herz hängt, wenn wir würdige Schüler Jesu sein wollen! Er sagt ja selbst, dass, wer nicht allem, was er besitzt, entsagt, sein Jünger nicht sein kann. - Sehen wir einen Menschen, welcher den Weg der Sünde geht, so zeigen wir ihm liebevoll den Abgrund, der ihn zu verschlingen droht; bitten und ermahnen wir ihn zur Besserung so lange, bis er reumütig in sich geht und sich zu Gott wendet. - Machen wir uns weder durch Worte noch durch Beispiele fremder Sünden teilhaft; Gott würde uns sonst ebenso strafen, wie er diejenigen straft, denen wir zum Sündigen Anlass geben.

 

Gebet

 

O Gott, verleihe uns auf die Fürbitte des heiligen Kilian die Gnade, aus Liebe zu Dir unser Herz an nichts zu hängen, und entzünde in uns das Feuer Deiner Liebe so stark, dass wir mit ihm auch andere entflammen; durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.

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Erwägung

 

Was kann für uns rührender sein, als zu sehen, dass unser Heiland, den die Patriarchen so eifrig verlangt, die Propheten so vielfältig vorhergesagt und verkündet hatten, die allerdeutlichsten Kennzeichen der Gottheit an sich habe; dass in ihm die höchste Obergewalt über die ganze Natur sei; dass ihn Gott auf die glaubwürdigste Weise für seinen Sohn anerkenne; dass alle Völker der Erde, vermittelst der Berufung der Heiden, einen festen Grund des Berufes und der Hoffnung des ewigen Heils haben. Unter welcher Feierlichkeit, unter welchen Freuden sollen nicht die Christen diesen Festtag begehen, und ihrem Erlöser und Gott durch Liebe, Glauben, Geduld, Keuschheit, demütige Herzen und gute Sitten ein Opfer bringen? Aber es ist zu bedauern, dass man die Ursache einer ganz geistlichen und heiligen Freude zur Gelegenheit der sinnlichen und ganz weltlichen Ergötzlichkeiten nimmt; dass man sich schon von diesem Tag an zu den Ausschweifungen anschickt, die des christlichen Namens unwürdig, der Tränen aller wahren Gläubigen aber wohl würdig sind.

 

Unterlassen wir das Böse; üben wir das Gute, sobald uns Gott durch seine Gnadenstimme ruft; kämpfen wir gegen die Widersetzlichkeit unseres Fleisches und das Reden und Spotten der Welt; vollenden wir das Werk unseres Heiles, damit wir die Frucht unseres Glaubens, das ewige Leben, im Himmel erlangen.

 

Gebet

 

Göttlicher Jesus, der Du an diesem Tag Deine Gottheit so deutlich beweist, verleihe, dass ich nach dem Beispiel der heiligen Weisen und Könige, die alles verlassen haben, um dich in Deiner Krippe anzubeten, mich über die höchst schädlichen Gebräuche der Welt erhebe, um dieses Fest und die folgende Zeit mit einem wahrhaft christlichen Eifer zu begehen. Amen. 

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Erwägung

 

Nicht die Geburt, die Hoheit, die edlen Gaben, die Schönheit machen die Heilige. Die fromme Kaiserin Kunegundis vereinigte in ihrer Person alle diese Vorzüge; und nur durch die Verachtung aller dieser vergänglichen Güter erlangte sie den Besitz der himmlischen und ewigen Güter. Aus welchen Gründen kann sie sich nun über die von ihr getroffene vernünftige Wahl Glück wünschen? Und wenn wir dies eingestehen müssen, warum haben wir nicht den Mut, ihr nachzufolgen? Warum sind wir nur bedacht, unsere Glücksgüter zu vermehren, die Zeit angenehm hinzubringen, neue Vorteile auszufinden? Sehen wir denn nicht täglich, wie geschwind der Tod alles hinwegrafft, und mit welch großer Verantwortung so viele, die nur am Irdischen gehangen haben, in die andere Welt gehen?

 

"Wozu die prachtvollen Zubereitungen zu meinem Begräbnis? Ich habe ja schon längst alle Pracht dem Liebhaber der Keuschheit geopfert. Mit dem Kleide der Armut will ich zu meinem himmlischen Bräutigam kommen."

(Hl. Kunegundis)

 

Gebet

 

Du, o Herr, hast der heiligen Kunegundis die Augen geöffnet, damit sie die Wertlosigkeit aller irdischen Dinge einsah. Verleihe uns durch ihre Fürbitte, dass wir die zeitlichen Güter immer mit Verachtung ansehen, und unsere Begierde nur nach den ewigen richten. Amen.

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Erwägung

 

1. Ohne Schauder kann man an die grausame Marter des heiligen Laurentius nicht denken. Was würde man nicht tun, einer solchen Pein zu entgehen? Und dennoch folgen die Christen, welche an die ewigen, für die Wollüstigen, Ungerechten, Rachgierigen und Gottlosen bereiteten Martern glauben, alle Tage ihren Leidenschaften mit der gewissen Gefahr, auf ewig in einen unendlich grausameren Zustand zu geraten. Weinen wir für die, welche dieses glauben und doch so leben; noch mehr aber für jene, die eine von Gott versicherte Wahrheit in Zweifel ziehen, und fürchten wir diese mehr, als alle anderen, selbst die schrecklichsten Übel!

 

2. Der heilige Laurentius erhob seine Augen gegen den Himmel und sagte Gott Dank, dass Er das Opfer seines Lebens annehmen wolle. Lass dir in deinen Drangsalen diese zwei Stücke zur Nachahmung dienen: Erhebe deine Augen zum Himmel, und bitte Gott um die Gnade, standhaft zu leiden; sag ihm darauf Dank, dass Er deine Geduld übe, und Gelegenheiten zu Verdiensten und zur ewigen Belohnung gebe. Die größte Gabe, die du von Gott erhalten kannst, ist die Heiligkeit, und diese wird durch das Leiden erworben. 

 

Gebet

 

Verleihe uns, o Herr, dass wir das Feuer unserer bösen Neigungen und Laster auslöschen, der Du dem heiligen Laurentius verliehen hast, den Brand seiner Peinen zu überwinden. Amen. 

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Erwägung

 

Wir sollten uns die im Leben des heiligen Leonhard erwähnte unsichtbare Gefangenschaft durch die Sünde, auf die er Menschen hinwies, wohl zu Gemüte führen; sie ist um so gefährlicher und schrecklicher, als sie uns unbedeutend oder angenehm scheint. Ein in Fesseln schmachtender Gefangener beklagt sich, weil seine Ketten drückend sind, und wird auch von anderen bedauert, weil sie ihnen in die Augen fallen. Aber die in der Gefangenschaft des Teufels, wovon die Rede ist, verstrickt sind, werden von niemanden bedauert, und bedauern auch sich selbst nicht, weil sie ihre Gefangenschaft nicht bemerken, da sich sogar in ihrem größten Unheil wohl fühlen. Wir müssen daher durch eifriges Gebet Gott um Erleuchtung bitten, damit wir unsere Sklaverei einsehen. Glauben wir ja nicht, in Freiheit zu sein, wenn wir unsichtbar gefangen sind; hüten wir uns vor dem Unglück der Juden, welche zu dem Sohn Gottes, der von dieser innerlichen Gefangenschaft redete, sagten: Sie wären Kinder Abrahams, und hätten noch niemanden gedient. Wie groß wir da immer sein mögen, wie edel und vornehm wir immer der Abkunft nach uns dünken, so glauben wir ja nicht, von der Sklaverei des Teufels befreit zu sein; erzittern wir vielmehr bei dem Ausspruch des Sohnes Gottes, der die Wahrheit selbst ist: "Wer sündigt, mag er sein, wer er wolle, er ist ein Sklave der Sünde."

 

Gebet

 

Öffne uns, o Herr, durch die Fürbitte des heiligen Leonhard die Augen des Gemütes, auf dass wir im Stand der Sünde die Unglückseligkeit unserer Sklaverei einsehen, und daraus uns zu retten, keinen Augenblick verweilen. Amen.

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Erwägung

 

1) Wie wohl hat der heilige Leopold getan, dass er seine Reichtümer zum Trost der Armen, zu gottseligen Stiftungen und anderen guten Werken verwendete! Denn was nützt es, Schätze zu sammeln, die man doch verlassen muss? Und was wirst du selbst beim Tod von dem halten, woran dir jetzt so viel gelegen ist? Nach dem Maßstab, wie in jenem entscheidenden Augenblick, so muss man jetzt die irdischen Güter ansehen, um sie nach ihrem Wert zu schätzen. Nimm oft die Gesinnungen an, welche du alsdann haben wirst, so kannst du bald verachten, was du jetzt fürchtest und liebst. 

 

2) Deine guten Werke werden dir nach dem Tod nachfolgen; das ist der einzige Schatz, der dir von all deinem Eigentum übrig bleiben und dich auf ewig glückselig oder armselig machen wird. Was hast du aber wohl getan, so eine himmlische Belohnung zu verdienen? Sind nicht deine besten Werke entweder durch Nachlässigkeit oder Eitelkeit, oder aus sonst einer schlechten Meinung verderbt? Willst du zu denjenigen gezählt werden, die nach dem Todesschlaf aufwachen und nichts in ihren Händen finden? Man muss in diesem Leben verachten, was man nach dem Tod nicht mehr haben kann.

 

3) Auch deine bösen Taten werden dir nach dem Tod folgen, und dich vor dem Richterstuhl Gottes anklagen; du wirst davon nicht frei werden, wenn sie nicht durch angemessene Buße nachgelassen sind; sie werden dir alle Zeit vorhalten: "Du hast uns gewirkt, wir sind deine Taten, wir werden dich nicht verlassen, wir gehen mit dir zu Gericht, und werden dir zur ewigen Marter sein."

 

Gebet

 

Verleihe uns, o Herr, dass wir uns immer und überall erinnern, dass wir während dieses kurzen Lebens für die Ewigkeit arbeiten, und nur durch gute Werke reich zu werden uns befleißen müssen. Amen.

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Erwägung

 

1) Aus der schönen Antwort der heiligen Lucia, dass fromme und reine Menschen Tempel des Heiligen Geistes seien, kann man wohl auf die Würde des Menschen schließen. Es ist auch sehr heilsam, diese Wahrheit öfters zu überlegen, damit man allezeit seiner Hoheit gemäß handle, und sich vom Tier unterscheide. Gott hat die Welt und alle niederen Geschöpfe für den Menschen erschaffen. Das herrliche Firmament, die glänzenden Planeten und Sterne, Feuer, Erde, und was darin enthalten ist, sind zu seinem Dienst vom Schöpfer gewidmet.

 

2) Der Endzweck, wozu die Menschen erschaffen sind, zeigt deutlich ihren Adel und ihre Hoheit an. Gott dienen, Gott lieben, Gott eines Tages besitzen, das ist unser Geschäft in der Zeit und Ewigkeit. O Christ, erhebe dein Herz! Du bist nicht auf der Welt, um sie nach deinem Willen zu genießen, sondern um Gott zu erkennen, und Gott zu lieben. Verlass nicht wegen der flüchtigen und unbefriedigenden Lüste dieser Erde die Quelle des ewigen und vollkommensten Vergnügens, das Gott ist.

 

3) Der kostbare Schatz, welchen Jesus Christus, uns zu erlösen, dargegeben hat, ist ein überzeugender Beweis der Hochschätzung, die Gott von dem Menschen hat. Er wollte eher zugeben, dass sein geliebter Sohn am schmählichen Kreuz sterbe, als dass ein so edles Geschöpf verloren gehe. Erkenne, o Mensch, was du wert bist, da dich Gott so hoch geschätzt hat! Mach dich durch dein Betragen nicht schlecht, der du vor Gott so kostbar bist.

 

Gebet

 

Großer Gott, der Du Dich würdigst, in reinen Seelen wie in Deinem Tempel zu wohnen, verleihe durch die Fürbitte der heiligen Lucia, dass wir an der Heiligung dieses Tempels nach Deinem Willen durch ein gottseliges und keusches Leben ohne Unterlass arbeiten. Amen.

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Erwägung

 

1) Der heilige Ludwig ist in der Tat ein König gewesen, weil er seinen Leidenschaften zu gebieten, seinen Leib der Vernunft, und seine Vernunft Gott zu unterwerfen gewusst hat. Durch die Bezähmung seiner Sinne, durch Fasten und Bußwerke, durch eifriges Gebet gelangte er in Mitte des Hofes zu einer solchen Reinheit des Herzens, wie ein Einsiedler in der Wüste; und dadurch wurde er Meister über sich selbst. Sieh, ob deine Leidenschaften bei dir der Vernunft wohl unterworfen seien, oder ob du ein Sklave derselben und Leibeigener des Satans seiest.

 

2) Dieser König, welcher auf dem Thron in Mitte der Gefahren selig geworden ist, wird an dem allgemeinen Gerichtstag viele Christen beschämen, wenn sie in ihrem weit wenigeren Gefahren ausgesetzten Stand, ja bei Entfernung von der Welt in Sünden fallen und verloren gehen.

 

3) Was hält man heutigen Tages auf ein einsames, klösterliches Leben, auf die Liebe zur Strenge und zu Bußwerken, auf die Verwendung der Zeit zum Gebet, auf die gewissenhafte Beobachtung der Gebote Gottes und der Kirche, auf den oftmaligen Empfang der heiligen Sakramente, auf die Verehrung der heiligsten Mutter Gottes, der Heiligen und ihrer Reliquien, auf die Sorge um die Armen und Kranken, auf die Errichtung von Klöstern, auf die Verachtung der Welt und ihrer Gebräuche, und auf die Festhaltung des heiligen Evangeliums? - Der heilige Ludwig ist gerade durch diese Mittel der berühmteste König in Frankreich, und der Gegenstand der Verehrung der ganzen Welt geworden.

 

Gebet

 

O Herr, der Du den heiligen Ludwig in seinem dem Heil gefährlichsten Stand so groß und heilig gemacht hast, um uns ein herrliches Beispiel vor Augen zu stellen: verleihe, dass wir ihm nachahmen, und durch seine Fürbitte einst Teil an seiner Glorie haben mögen. Amen.

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Erwägung

 

Es wollte die göttliche Weisheit, um die Wahrheit des Evangeliums standhaft zu bestätigen, vier verschiedene Schriftsteller haben, welche dieses nach und nach beschrieben; zwei von diesen, nämlich der heilige Matthäus und der heilige Johannes waren selbst Zeugen von dem, was sie in ihren Schriften hinterlassen haben; die zwei anderen aber, als der heilige Markus, ein Jünger des heiligen Paulus, und der heilige Lukas haben in ihren Evangelien das verzeichnet, was sie von den Aposteln oder anderen, die das Glück, Jesus zu sehen und mit Ihm umzugehen, gehabt hatten, vernommen haben, damit nämlich durch das Zeugnis dieser vier, vom Heiligen Geist geleiteten Geschichtsschreiber, die Wahrheit, die sie mit bewunderungswürdiger Übereinstimmung berichten, außer allen vernünftigen Zweifel gesetzt würde. Eben diese Evangelien haben in sich gewisse Beweise ihrer Wahrhaftigkeit, man mag die Geschichte selbst, die sie beschrieben, oder ihre Schreibart betrachten, oder auch die vielen Zeugnisse, die denselben von der ganzen so großen Kirche, von den apostolischen Schriftstellern, von den alten Ketzern und von den Heiden selbst gegeben wurden. Verdienen fromme und gelehrte Personen, dass man ihnen glaube? Wie kann man einer solchen Wolke von Zeugen nicht vollkommen beistimmen, da sogar die Schriftsteller für die Wahrheit ihrer Erzählung ihr Blut vergossen haben? Versagt man den Evangelisten den Glauben, so geschieht es nicht, weil es ihnen an Zuverlässigkeit mangelt, sondern weil die Leidenschaften sich dagegen auflehnen. Folglich ist nichts gerechter, als die solchem Unglauben vorbereitete Strafe; denn wer nicht glaubt, dem ist das Urteil für die Ewigkeit schon gefällt (Johannes 3).

 

Gebet

 

Verleihe, o Herr, dass wir durch eifriges Gebet und gründlichen Unterricht im Glauben zunehmen; und uns an jenen, die wegen ihrer bösen Sitten den Glauben an das Evangelium verloren zu haben scheinen, niemals stoßen mögen. Amen. 

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Erwägung

 

1) Die heilige Margaretha wurde nach ihrem Sieg über den Tyrann auch noch vom Satan versucht. So lässt Gott zu, dass wir vom Satan versucht werden, um unsere Tugend zu prüfen und zu stärken, und unsere Verdienste zu vermehren. Er lässt uns aber über unsere Kräfte nicht versuchen; wir können dem Satan, wenn wir wollen, widerstehen; er kann uns zwar locken, aber nicht zwingen; denn wir haben allezeit die Freiheit und die notwendige Gnade, um ihm widerstehen zu können. Versagen wir daher allezeit dem Versucher unsere Einwilligung, und wir sind unüberwindlich.

 

2) Wir versuchen uns selbst, wenn wir unseren Sinnen alle Art Freiheit gestatten, unseren Leib verzärteln, und ihn durch Müßiggang und Wohlleben aufrührerisch machen. Wir versuchen die anderen, wenn wir sie durch unsere Worte und Beispiele zur Sünde anreizen. Wir versuchen den Satan, wenn wir ihm Gelegenheit, uns anzufechten, geben; denn er bedient sich dessen, was wir in einem bösen Buch gelesen, was wir gesehen, geredet und gehört haben, um uns zur Sünde zu bewegen. Warum hörst du Reden an, die dich zu sündhaften Taten anfeuern?

 

3) Der heilige Petrus gibt uns drei Mittel, den Versuchungen zu widerstehen, an die Hand: Die Nüchternheit, die Wachsamkeit und den Glauben. "Seid nüchtern, und ihr werdet durch dieses einzige Mittel fast alle Versuchungen gegen die Reinheit vertreiben. Wacht über eure Handlungen, und ihr werdet die Fallstricke, die euch der Satan legt, leicht merken; endlich wird der Glaube euch den Sieg über alle eure Feinde verschaffen, wenn er euch die Hölle, die zu fürchten, und den Himmel, wonach zu verlangen ist, nebst der langen Ewigkeit lebhaft vorstellt."

 

Gebet

 

Wir flehen, o Herr, Deine Barmherzigkeit durch die Fürbitte der heiligen Jungfrau und Martyrin Margaretha an, welche Dir allezeit durch das Verdienst ihrer Keuschheit und das Bekenntnis Deiner Macht wohlgefällig war, auf dass Du uns die Verzeihung unserer Sünden erteilen mögest, durch unseren Herrn Jesus Christus. Amen.

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Erwägung

 

Es wäre zu wünschen, dass wir von dieser großen Heiligen lernten, worin eigentlich das Leben eines Christen bestehe, und dass wir verstünden, es bestehe besonders darin, dass man mit Herz und Geist Jesus Christus anhänge, und ihn allezeit mit den Augen des Glaubens betrachte, wie er zur Rechten des himmlischen Vaters im allerhöchsten Himmel sitzt, und dabei eine heilige Begierde, und gleichsam eine glückselige Ungeduld, uns bald mit sich zu vereinigen, in uns erhält. Auf diese Weise können wir, was der heilige Paulus im Namen aller Christen sagt, erfüllen: Unser Umgang und alle unsere Gedanken seien im Himmel, woher wir alle Stundenunseren Heiland erwarten, der uns von den Armseligkeiten dieses Lebens befreien und in eine glückselige Ewigkeit mit sich nehmen würde. Um zu diesem glücklichen Zustand zu gelangen, sollen wir heute Gott bitten, unseren Herzen etwas von den Anmutungen der heiligen Magdalena einzudrücken. Bekehren wir uns aufrichtig und aus Liebe zu ihm; schämen wir uns wegen unserer Kaltsinnigkeit in Ansehung des heiligen Feuers, das die heilige Magdalena entflammt hat. Ist ist unsere Bekehrung aufrichtig, so werden wir uns befleißen, die vergangene Zeit wieder hereinzubringen, und uns dem Dienst Gottes mit allem nur möglichen Eifer zu widmen. Wir werden alle unsere Gedanken, alle unsere Begierden und alle unsere Werke auf ihn allein richten; denn als die heilige Magdalena einmal Herz und Seele Jesu Christi gewidmet, hatte sie kein Herz und keine Neigung mehr, als nur zu Ihm. 

 

Gebet

 

O Herr, der Du mit Wohlgefallen die Handlungen angesehen hast, welche die büßende Magdalena aus Liebe zu Dir unternommen hat, um Gnade bei Dir zu finden, verleihe, dass uns der Bußgeist und die Liebe zu Dir beständig antreibe, unsere Sünden zu beweinen. Amen.

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Erwägung

 

Gleichwie niemals ein heiligeres Leben nach dem Leben Jesu Christi auf Erden gesehen worden ist, als das Leben Mariä, also stellt die katholische Kirche kein anderes Leben zur Nachahmung der Gläubigen öfters vor; daher kommen so viele ihr zu Ehren eingesetzte Festtage vor, um die Christen zur Betrachtung der Tugendbeispiele dieser seligsten Jungfrau zu ermuntern. Und welche herrliche Dinge kann man in ihrem Leben wahrnehmen? Wie ausnehmend immer die Vorzüge einer Mutter des Gottmenschen gewesen sind, hat sie wohl jemals die geringste Zeremonie des Mosaischen Gesetzes zu beobachten unterlassen? Hat sie sich wohl jemals, wie erhaben sie auch immer als eine unbefleckte Jungfrau war, einige Ausnahmen von den für sündige Menschen angeordneten Vorschriften und Gebräuchen erlaubt? War sie nicht im Gegenteil die demütigste unter allen Kreaturen? Wie heilig sie auch vor Gott, und wie lieb und wohlgefällig sie dem Himmel war, wurde sie wohl in Ansehung der Trübsale verschont? Wurde sie nicht durch das Schwert des Schmerzens auf das schärfste geprüft? Verblieb sie aber nicht allezeit in heldenmäßiger Geduld und Unterwürfigkeit? Ein Engel verkündet ihr, sie werde eine Mutter Gottes werden, und sie ist bereit, einer so herrlichen Würde auf der Stelle zu entsagen, wenn sie selbe mit Verlust ihrer Reinheit erhalten sollte. Ist es dann zu verwundern, dass sie so erhaben in der himmlischen Glorie ist, da sie auf Erden in ihren Augen so klein und in den Tugenden so groß war? Lasst uns darum allezeit in dieser heiligsten Mutter Jesu ihre Hoheit bei Gott betrachten, um unser Vertrauen zu befestigen, und ihre Heiligkeit auf Erden, um derselben nachzuahmen. Dies sind die zwei großen Mittel, den Schutz Mariä sicher zu erhalten.

 

Gebet

zur allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria um ihre Fürsprache

(Vom heiligen Bernard)

 

O du Gebenedeite, die du Gnade gefunden und das Leben geboren hast, und Mutter unseres Heiles ist, lass uns durch dich Zugang zu deinem Sohn finden, damit er, der uns durch dich gegeben worden ist, uns auch durch dich aufnehme. Wir sind sündhafte, strafwürdige Menschen; deine Unbeflecktheit entschuldige uns bei ihm. Wir sind eitel und hoffärtig; deine dem Herrn so angenehme Demut erhalte uns von ihm Verzeihung. Viele Sünden haben wir begangen; deine überaus große Liebe bedecke sie, und deine glorreiche Fruchtbarkeit verschaffe uns, dass wir fruchtbar werden an guten Werken. O du unsere Herrscherin, unsere Mittlerin, unsere Fürsprecherin, empfiehl uns deinem Sohne, versöhne uns mit deinem Sohne, stelle uns deinem Sohne vor. Erwirb uns, o Gebenedeite, durch den Vorzug, den du verdient, durch den Urheber der Barmherzigkeit, den du geboren, dass eben dieser dein Sohn Jesus Christus, unser Herr, der ewig über alles gebenedeite Gott, welcher sich gewürdigt hat, durch deine Vermittlung unsere Schwachheit und Armseligkeit anzunehmen, durch deine Fürsprache uns seiner Seligkeit und Glorie teilhaftig mache. Amen.

 

Zufluchtsgebet

zur allerseligsten Jungfrau Maria

(Memorare genannt)

in allen geistlichen und zeitlichen Anliegen

(Vom heiligen Bernard)

 

"Gedenke, o gütigste Jungfrau Maria, es sei von allen Zeiten her nicht gehört worden, dass du jemanden verlassen hättest, der seine Zuflucht zu dir nahm, dich um deinen Beistand bat, um deine Hilfe anflehte. Von solchem Vertrauen beseelt, flehe ich zu dir, o Maria, Mutter Jesu Christi, zu dir komme ich, zu dir eile ich, vor dir stehe ich armer Sünder zitternd und seufzend: Verschmähe, o Herrin der Welt, Mutter des ewigen Wortes, meine Worte nicht, sondern höre gnädig, und erhöre mich Elenden, der ich in diesem Tal der Tränen zu dir rufe. Stehe mir bei, ich bitte dich, in allen meinen Nöten, jetzt und allezeit, und besonders in der Sunde meines Todes. O gütige, o milde, o süße Jungfrau Maria! Amen.

 

Hochheiliges, unbeflecktes Herz Mariä, Zuflucht der Sünder, bitte für uns!

 

Gelobt und gebenedeit sei die heilige und unbefleckte Empfängnis der allerseligsten Jungfrau Maria.

 

O Maria, ohne Sünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.

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Erwägung

 

1) Wenn wir die Gedächtnisfeier dieser ersten Glaubensprediger begehen, sollten wir 1. Gott Dank sagen, wegen der uns verliehenen kostbaren Gabe des wahren Glaubens. 2. Ihn bitten, uns kräftige Gnade zu geben, dem Evangelium getreu nachzuleben. 3. Das Evangelium und seine Lehre für die Regel unseres Betragens und aller Handlungen nehmen. Zu diesem Ziel und Ende sollen wir gleich den ersten Christen das Evangelium oft lesen, oder die daraus gezogenen Lehren öfters betrachten.

 

2) Ein einziger Mensch hat zu jenen ersten Zeiten mehr Seelen bekehrt, als nun hundert derselben tun, wiewohl die Bekehrung damals viel beschwerlicher war; woher kommt dieser Unterschied? Oft vielleicht von den Predigern, öfters noch von den Zuhörern. O wenn sich jene nach dem Beispiel des heiligen Markus, diese nach dem Beispiel der christlichen Alexandriner richteten, welch große Veränderungen würde man in den Sitten und der Lebensart der heutigen Christen wahrnehmen!

 

Anmerkung: An diesem Tag wird die große Litanei gesungen, um die, durch die Sünden der Menschen erzürnte Gerechtigkeit Gottes zu besänftigen. Man schreibt den Ursprung dieses Gebrauchs dem heiligen Gregor, dem Großen, zu, der durch eine allgemeine Prozession (Bittgang) zu Rom, wobei man diese große Litanei gesungen hat, die Abwendung einer verheerenden Pest erhalten hat. Gegen Ende des 7. Jahrhunderts wurde dieser Brauch auf den 25. April gesetzt. In den Konzilien und heiligen Vätern liest man viele rührende Ermahnungen, solchen Prozessionen mit Eifer, Andacht und wahrem Bußgeist beizuwohnen. Ein Konzil zu Mainz verordnete, dass alle mit bloßen Füßen und Bußkleidern sich dabei einfinden sollten; was eine Zeitlang beobachtet wurde.

 

Gebet

 

Verleihe uns, o Herr, dass wir den gewöhnlichen Prozessionen allzeit mit lebendigen Gesinnungen der Religion beiwohnen, mit Eifer um die göttlichen Gnaden anhalten, um das Gute zu erkennen, zu lieben und zu tun, und dass wir endlich mit demütigem Vertrauen um die Nachlassung unserer Sünden und Erhaltung der Erdenfrüchte bitten mögen. Amen.

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